„Ich, ich, ich. Du, du, du. Ich heiß’ Janka, wie heißt Du?“

29. Juli 2014

Aus Allenstein (Ostpr.) ging der AGMO e.V. folgender anschaulicher Bericht über ein wichtiges Projekt zu. Die „Allensteiner Gesellschaft der deutschen Minderheit“ (AGDM) wollte mit der deutschsprachigen Ferienfreizeit die Zeitspanne zwischen den Samstagskursen des Sommer- und des Wintersemesters überbrücken. So soll verhindert werden, dass die Lernerfolge durch die „deutschkursfreie“ Ferienzeit verringert werden.

Diesem Ansatz kann die AGMO e.V. nur Positives abgewinnen. Daher war es für unsere Gesellschaft selbstverständlich das Projekt der AGDM im beantragten vollen Umfang zu fördern. Durch den hier nun folgenden Bericht sehen wir uns auf vollauf bestätigt:
Ferien mit der deutschen Sprache und noch viel mehr…

Kinder aus Allenstein lernen Schach

Ein ganz besonderes Angebot richtete die Allensteiner Gesellschaft Deutscher Minderheit in den Tagen vom 07.-13. Juli 2013 an die jüngste Generation ihrer Mitglieder: eine Ferienfreizeit für 6- bis 12-Jährige. Drei wichtige Aspekte standen auf dem Programm, das täglich sechs Stunden lang dauerte: die teilnehmenden Kinder sollten auf spielerische Weise die deutsche Sprache kennenlernen und auch einen Eindruck in die vielschichtige Geschichte unserer Region gewinnen. Außerdem erklärte sich Herr Rafał Kaźmierczak bereit, die 16 jungen Menschen in die Welt des Schachspiels einzuführen.

Die Deutschlehrer Dawid Kazański und Jeannine Nowak, unterstützt von „Hans Hase“, dem plüschigen Protagonisten der meisten Lehreinheiten, bemühten sich, den Deutschkurs so „unschulisch“ wie möglich zu gestalten. Vor allem Bewegungs- und Gruppenspiele dienten der Wiederholung. Auch ein paar musikalische Elemente sollten dabei helfen, die natürliche Energie der Kinder auszunutzen und ihnen gleichzeitig etwas zu den Themen Freunde und Familie, Spiel und Hobbys, Haus du Garten in deutscher Sprache beizubringen.

Ausflug in den neuen Zentralpark

Kazimierz Kisielew Grundschullehrer und Historiker, nahm die Teilnehmer mit auf eine gedankliche Reise durch die Geschichte unserer Region und schulte ihr Bewusstsein für den Wert unseres historischen Erbes. Unter anderem bekamen die Kinder die Aufgabe, einige Schlösser und Burgen zu bauen, welche sie mit großer Begeisterung und Kreativität angingen. Anschließend dienten die selbstgebauten Modelle als Kulisse für einen animierten historischen Kurzfilm. Während eines Spaziergangs durch die Stadt erfuhren sie mehr über die Geschichte Allensteins und konnten einige der Denkmäler, an denen sie oft unbewusst vorbei gehen, aus einer neuen Perspektive genau betrachten.

Darüber hinaus trafen sich die Kinder jeden Tag mit Herrn Rafał Kaźmierczak einem leidenschaftlichen Schachspieler, der sie in die Geheimnisse des Schachspiels einweihte. Bevor der Kampf auf dem Schachbrett jedoch tatsächlich losging, lernten die Kinder die einzelnen Figuren und ihre Bedeutung kennen.

Wie sich schnell zeigte, war jedoch die größte Attraktion der gesamten Freizeit ein Ausflug in den neuen Zentralpark mit seinem großen Brunnen. Bei durchschnittlich 27 Grad vielleicht kein Wunder…